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Yvonne Clemens 04.01.2023, 16:25 Uhr

Die Nachfrage nach Solarstrom ist riesig. Elektromeister Christian Halbe aus Hünsborn hat nach zwei Jahren endlich eine Halle gefunden, um dem Kundenansturm gerecht zu werden. Und der dürfte mit der Steuerbefreiung auf Photovoltaik-Anlagen noch größer werden. Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Doch die Arbeitskräfte fehlen.

 

Yvonne Clemens 04.01.2023, 16:25 Uhr

 

Hünsborn. Der Weg für steuerliche Verbesserungen für private Photovoltaik-Anlagen ist frei. Seit dem 1. Januar gilt: Bei der Anschaffung entfällt die Mehrwertsteuer. Betreiber kleiner Anlagen werden zudem von der Einkommensteuer befreit. Immer mehr Menschen setzen auf Solarstrom. Regelrecht befeuert wird der PV-Boom von der Energiekrise. Und jetzt einmal mehr von der Steuerbefreiung. Wie wirkt sich das auf Lieferzeiten und Materialbeschaffung aus?

 

Lieferengpässe sind das kleinere Problem

Die Siegener Zeitung fragte bei Elektromeister Christian Halbe aus Hünsborn nach. Das sei eher das kleinere Problem, sagt der 57-Jährige und blickt zunächst auf die Zeit vor der Pandemie. Seine Auftrageber zu dieser Zeit zum größten Teil Firmen aus der Umgebung. „Dann kam die Krise“, sagt Christian Halbe. „Das war wie von hundert auf null.“ Die Kunden seien reihenweise abgesprungen. „Die Angst vor Ansteckungen innerhalb der Betriebe war verständlicherweise groß.“ Und auch in Privathaushalten seien die Türen vorerst geschlossen geblieben. Er habe umdenken müssen.

 

Fehlende Lagerkapazitäten

Vor zwei Jahren habe er sich dann entschieden, sein Firmenportfolio um Photovoltaik und Balkonkraftwerke zu erweitern. „Das war die richtige Entscheidung.“ Christian Halbe hat Büro und Lagerräume im Wohnhaus und Keller eingerichtet. „Früher hat das vollkommen ausgereicht.“ Doch die Auftragsbücher sind mit der Steuerbefreiung so voll wie nie. Lieferengpässe gibt es immer mal wieder. Die stellen den Elektromeister allerdings nicht vor Herausforderungen. „Ich hatte nicht mehr genügend Lagerkapazitäten.“ Ich brauche dringend noch zwei weitere Mitarbeiter. Aber es fehlt an qualifiziertem Personal. Christian Halbe, Elektromeister Wie andere Unternehmer in der Region hat auch er lange nach passenden Räumlichkeiten suchen müssen. Die Verfügbarkeit von Gewerbe- und Industrieflächen wird bekanntlich zunehmend geringer. Zwei Jahre lang hat es gedauert, bis er den Schlüssel für die passende Immobilie endlich in der Hand halten konnte.

 

Suche nach Halle dauert zwei Jahre

Beim Besuch der SZ räumt Christian Halbe seine neue Halle ein. Er hatte Glück. Sie liegt an der Wallstraße in Hünsborn. Nicht weit entfernt von seinem Hauptsitz. „Hier passt einiges rein“, zeigt der 57-Jährige auf eine neue Lieferung. Ein Balkonkraftwerk steht ausgepackt an der Wand. „Die Solarmodule gibt es uns auch bald mit schwarzen Rückseitenfolien.“ So falle das Rastermuster der Solarzellen nicht so deutlich auf. Eine Mini-Photovoltaik-Anlage mit handlichen Modulen und einem so genannten Wechselrichter könne heute fast jeder nutzen - auf dem Balkon, an der Hauswand, im Garten oder auf dem Carport. Ein Balkonkraftwerk dürfe selbst installiert werden und müsse im Prinzip nur in die Steckdose gesteckt werden. Kostenpunkt: rund 800 Euro. „Etwa 600 Watt Strom wird eingespeist.“ Das sorge für eine jährliche Ersparnis von 200 bis 300 Euro.

 

Vergebliche Suche nach Mitarbeitern

„Die Halle wird jetzt voll“, weiß Christian Halbe. „Ich schaffe mir hier einen Vorrat.“ Seine Kunden müssen sich je nach Anlage dennoch auf eine Wartezeit von zwei bis drei Monaten einstellen. Das liegt aber nicht an Lieferengpässen. Der Hünsborner beschäftigt vier Mitarbeiter. Sein Sohn Niko gehört dazu. Er macht eine Ausbildung und nebenbei seinen Meister. „Das reicht aber nicht. Ich brauche dringend noch zwei weitere Mitarbeiter. Er suche auf allen gängigen Portalen - vergeblich. „Es fehlt an qualifiziertem Personal.“ Und die starke Nachfrage nach PV-Anlage werde vorerst nicht nachlassen. Der stetig zunehmende Fachkräftemangel sei für ihn die eigentliche Herausforderung. Dieser müsse sich die gesamte Branche in Zukunft stellen

 

 

 

 

 

 

 

Aktualisiert: 27.10.2022, 10:25 | Josef Schmidt

Elektro-Meister Christian Halbe aus Hünsborn (oben), hier mit Sohn und Lehrling Nico, wirbt für das Photovoltaik-Balkon-Kraftwerk.

Foto: Josef Schmidt / WP

 

Hünsborn/Kreis Olpe

Christian Halbe aus Hünsborn erklärt, wie die Solarmodule zur Stromerzeugung funktionieren. So viel können Verbraucher dadurch einsparen.

Es ist eigentlich recht simpel. Alles andere als eine technische und handwerkliche Hexerei, die Christian Halbe und sein Sohn Nico unmittelbar vor meiner Fotokamera aufbauen. „Balkon-Kraftwerk“ nennen sie es. Was sich eher gewaltig anhört, ist eine Kleinigkeit, verglichen mit allem, was Otto-Normal-Verbraucher unter dem Begriff „Kraftwerk“ versteht: „Wenn jemand das Knowhow hat und handwerklich geschickt ist, kann er sich das auch selbst installieren“, ist Elektromeister Halbe überzeugt. Warum er uns davon erzählt? „Energie ist doch in aller Munde, und da müssen es ja nicht immer die riesigen, komplexen Ideen sein, die helfen können“, sagt er.

 

Was verbirgt sich hinter dem werbewirksamen Begriff „Balkon-Kraftwerk?“ fragen wir ihn. Es sind im wesentlichen zwei Solarmodule, jeweils 1,05 Meter mal 1,75 Meter groß. Zusammen können sie rund 600 Watt leisten, „man kann sie hochkant, aber auch quer installieren“, klärt Meister Halbe auf. Eher selten für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen): „Die Solarmodule sind so ausgerüstet, dass sie an fast jedes gängige Balkongeländer passen.“ Die Unterkonstruktion werde gleich mitgeliefert, könne aber auch selbst gestellt werden.

 

Steigerung: Laut dem Statistischen Bundesamt (destatis.de) werden in Deutschland rund 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen betrieben, Leistung im März 2022: 58400 Megawatt., knapp zehn Prozent mehr als im März 2021.

Im ersten Quartal 2022 konnten damit rund 8,8 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonnenlicht ins Netz eingespeist werden, 34 Prozent mehr als im ersten Quartal 2021.

Der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland stieg auf rund 6,3 Prozent.

 

Die Kosten seien überschaubar: Für die Konstruktion würden rund 90 Euro fällig, für die beiden Solarmodule müssten rund 900 Euro kalkuliert werden, inklusive des sogenannten Wechselrichters, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom fürs Haus verwandele. „Die meisten Anfragen kommen von Kunden, die es nicht selbst installieren möchten“, sagt Halbe. Würde bedeuten, dass noch rund sechs Arbeitsstunden für Vater und Sohn Halbe eingerechnet werden müssten.

 

Der Wechselrichter ist unverzichtbares Element des Balkon-Kraftwerkes.  

Foto: Josef Schmidt / WP

In Zeiten, in denen die Kilowattstunde (kWh) Strom noch für 20 Cent auf dem freien „Verivox“-Markt zu bekommen war, interessierten sich vermutlich nur Öko- und Technik-Freaks für das originelle Balkongeländer. Doch derzeit sieht die Situation völlig anders aus. Strompreise von 80 Cent und mehr pro kWh sind nicht illusorisch, sondern bittere Verbraucher-Realität. Zumindest, wenn man nicht Stammkunde der heimischen Netzbetreiber Bigge Energie oder E-on ist. Bei geschätzten 100 Sonnentagen im Jahr und rund 10 Stunden Sonnen am Tag kann das Mini-Kraftwerk rund 600 kWh pro Jahr ins eigene Stromnetz speisen. Ersparnis also: rund 500 Euro. Amortisiert hätte sich das Balkonkraftwerk folglich schon nach rund drei Jahren.

Strom für alle Fälle

Einmal installiert, liefert das „Kraftwerk vom Balkon“ Strom für die vielen Dinge, die in allen Haushalten unverzichtbar sind: Lampen, Spülmaschine, Trockner und Waschmaschine, Fernseher, Computer oder Backofen und Elektroherd. Einziger Pferdefuß, so Halbe: „Wenn das Kraftwerk gerade mal mehr Strom erzeugt als das, was der Hausbesitzer für sich selbst benötigt, fließt der Strom ins Netz des Netzbetreibers, ohne Gegenleistung.“ Der Durchschnittsverbrauch einer vierköpfigen Familie liegt bei rund 3.000 kWh pro Jahr. Würde bedeuten, dass das Balkon-Kraftwerk mit rund 600 kWh 20 Prozent der häuslichen Stromenergie tragen könnte.

 

Die große Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach von Elektro-Meister Christian Halbe aus Hünsborn hat in sieben Monaten schon über 7.500 kWh Strom erzeugt.  

Foto: Josef Schmidt / WP

Bei den großen PV-Anlagen auf den Hausdächern ist es anders: Der von dort ins Netz eingespeiste Strom, sagt Halbe, werde derzeit mit 8,2 Cent pro kWh vom Netzbetreiber bezahlt. Halbe besitzt wie nicht anders zu erwarten, selbst eine rund 50 Quadratmeter große PV-Anlage auf seinem Hausdach. Zur Südseite, versteht sich: „Die hat eine Gesamtleistung von 10.000 Watt. In sieben Monaten dieses Jahres habe ich damit schon rund 7.700 kWh erzeugt.“ Allerdings koste eine solche Anlage auch rund 25.000 bis 30.000 Euro, je nach Speichergröße. Demnächst falle jedoch die Mehrwertsteuer weg, also 19 Prozent der Anschaffungskosten.

Zurück zum kleinen Bruder Balkon-Kraftwerk: Bisher hat Halbe etwa 20 Anlagen verkauft, in fünf Monaten. Er ist optimistisch, dass sich das Produkt durchsetzt: „Der Strom wird so schnell nicht preiswerter.“ Rund 150 Module hat er noch auf Lager.

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